Erste Kolumne Dr. Andreas Helget

Es ist beeindruckend: Ich kenne weltweit keine vergleichbare Messe, die so viele bahnbrechende Neuerungen zeigt wie die ACHEMA. Hoch spannend sind für mich die technologischen Entwicklungen, die aus der Energiewende heraus den zweiten folgerichtigen Schritt gehen. Die große Kunst dabei: […]

Es ist beeindruckend: Ich kenne weltweit keine vergleichbare Messe, die so viele bahnbrechende Neuerungen zeigt wie die ACHEMA. Hoch spannend sind für mich die technologischen Entwicklungen, die aus der Energiewende heraus den zweiten folgerichtigen Schritt gehen.
Die große Kunst dabei: die Anforderungen des Kunden so genau im Blick zu behalten, dass sie Teil der neuen Technologielösung werden. Auf der Achema konnte ich einige solcher Lösungen bestaunen. Zu ebenjenen gehörte in diesem Jahr beispielsweise die sogenannte Wasserelektrolyse, die  thyssenkrupp auf der Weltleitmesse der Prozessindustrie präsentierte.

Die Technologie ist an sich nicht unbekannt: So wird bei der Wasserelektrolyse das Wasser mithilfe von elektrischer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff geteilt. Der Wasserstoff kann als Energiequelle gespeichert und bei Bedarf wieder in Elektrizität umgewandelt werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn zusätzliche Energie gebraucht wird. Denn dann kann der Wasserstoff wieder in Strom verwandelt werden.

Mittels dieser Technologie könnte man beispielsweise über den Wasserstoff die Windenergie über das Erdgas-Pipeline-Netz verteilen. Methan und Wasserstoff – das funktioniert ohne Probleme, und auch bei der finalen Nutzung macht das keinerlei Unterschied. So wird das Erdgas zumindest teilweise „vergrünt“. Auch die Pipelines, um Windenergie zu verteilen, sind längst vorhanden. Es handelt sich also hierbei kurz gesagt um eine elegante Lösung, mit der man „grüne“ Energie in die herkömmliche fossile Kette einspeisen kann.

Der Clou der speziellen Verfahrensweise über den „Elektrolyzer“ von thyssenkrupp liegt vor allem in der höheren Wirtschaftlichkeit begründet. So sollen die Chancen gut stehen, dass mit diesem Verfahren die Investitionskosten für Wasserelektrolyse-Anlagen um den Faktor 3,5 bis 5 gesenkt werden können. Außerdem wird ein Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent angepeilt.
Alles in allem hat thyssenkrupp hier also eine bemerkenswerte technologische Entwicklung präsentiert. Allein: Ein konkreter Business Case samt Owner fehlen derzeit. Noch.

Ob kurz-, mittel- oder langfristig – sollte sich dieser Umstand entscheidend ändern, sind auch wir von Yokogawa bereit. Als prominentes Beispiel ist an dieser Stelle das Community Energy Management System (CEMS) zu nennen, was Yokogawa auf Initiative von Toyota bereits erfolgreich für eine komplette Region umgesetzt hat (hier geht es zur Pressemeldung).

Und genau darum geht es: agil zu sein und Lösungen problemorientiert umzusetzen.

Herzlichst 

Andreas Helget

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top