“Modulare Automation” brauchen wir das?

Der Computer ist eingezogen Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre hielt die Computertechnologie in Form der 286er PC im großen Stil Einzug in Büros und Wohnzimmer. Möglich machte das vor allem ein erschwinglicher Preis, bei dem sich verschiedenste Hersteller […]

Der Computer ist eingezogen

Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre hielt die Computertechnologie in Form der 286er PC im großen Stil Einzug in Büros und Wohnzimmer. Möglich machte das vor allem ein erschwinglicher Preis, bei dem sich verschiedenste Hersteller für Komponenten gegenseitig Konkurrenz machten. PC-Discounter schossen aus dem Boden und boten immer leistungsfähigere und gleichzeitig preiswertere Komponenten an. Allerdings war es damals recht kompliziert, eine Grafikkarte, ein CD-ROM Laufwerk oder gar eine Soundkarte mal eben einzubauen oder auszutauschen. So manches Wochenende habe ich selbst damit vorm PC verbracht. Das stolze Gefühl, meine erste CD-ROM am PC lesen zu können, werde ich sicher nie vergessen. Die vielen Stunden, bis es soweit war, auch nicht.

Heute tauschen wir ganz selbstverständlich Komponenten aus, Treiberupdates werden automatisch aus dem Internet geladen und aktualisiert. Wenn ich 4 statt 2 Monitore am PC nutzen möchte, stecke ich einfach eine zweite Grafikkarte dazu. Mein Smartphone aktualisiert sich, während ich es lade und nicht benutze.

Manuelle Arbeit ist aufwändig

In der Automatisierungstechnik befinden wir uns, gefühlt, heute immer noch in den 90er Jahren. Das schnelle Hinzufügen oder Austauschen von Modulen (auch Package Unit’s) in Prozessanlagen ist kaum möglich. Das Einbinden meist einzeln gefertigter Module in ein bestehendes Automatisierungssystem erfolgt überwiegend manuell und ist sehr aufwändig. Zwar existieren standardisierte Schnittstellen wie OPC, Modbus, Profibus, um nur einige zu nennen, aber von Plug&Play sind auch diese Technologien weit entfernt. Konfiguration und Test der Schnittstellen auf beiden Seiten nehmen schnell Tage bis Wochen in Anspruch. Eine angestrebte Zeitspanne von wenigen Minuten bis Stunden scheint noch weit weg.

Modular geht doch

Mit der neuen integrierten Engineering-Umgebung „Automation Design Suite“ von Yokogawa hat die Modularität in der Automatisierungswelt bereits Einzug gehalten. Die komplette Applikation ist modular aufgebaut. Jedes Klassenmodul bringt Eigenschaften wie z.B. Designinformationen, Steuerungslogik, Alarmparameter bereits mit. Diese werden dann zentral über das integrierte „Bulkengineering“ auf die Applikation instanziiert. Komplette Modul-Bibliotheken können geändert oder ausgetauscht werden, ohne die bereits erstellte Applikation oder Systemstruktur zu verändern.

NAMUR MTP-Konzept

Aber dies ist nur ein erster Schritt. Mit dem NAMUR MTP-Konzept wird aktuell eine herstellerneutrale Beschreibung von Modulen realisiert. Basierend auf AutomationML wird eine Semantik entwickelt, die mit einer einzigen MTP-Datei (MTP-Manifest) alle zur Modulintegration erforderlichen Daten wie HMI (Grafische Darstellung), Variablen und Bedienphilosophie liefert. Yokogawa zeigt auf der NAMUR-Hauptsitzung 2016, wie dieses Konzept bereits heute in ADSuite integriert wurde. Sprechen Sie mit unserem Experten.

Entwicklung nimmt Fahrt auf

Die Dynamik, die die Entwicklung der „Modularen Automatisierung“ in den letzten Jahren aufgenommen hat, stimmt mich zuversichtlich, dass wir die „90er Jahre“ der Computertechnologie schon längst verlassen haben. Besuchen sie unsere „TechFair“ auf der NAMUR-Hauptsitzung und sehen sie, wie die Zukunft bereits begonnen hat.

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