Net-zero emissions Well-being Circular economy

Ein co-innovativer Ansatz für
eine nachhaltige Zukunft

  • Sustainability
  • Circular Economy
  • Recycling Economy

Es wird erwartet, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf 9,8 Milliarden Menschen *1 ansteigen wird. 80 % dieser Bevölkerung wird auf Ballungsräume konzentriert sein.*2 Darüber hinaus sind in den letzten Jahren immer häufiger extrem starke Taifune, sintflutartige Regenfälle, Dürreperioden und Hitzewellen aufgetreten, die das Leben von Menschen auf der ganzen Welt in erheblichem Maße beeinträchtigt haben. Die Realisierung der globalen Nachhaltigkeit wird die Zusammenarbeit von Regierungen, akademischen Kreisen und der Wirtschaft in allen Nationen erfordern. Nur so lassen sich wirtschaftliche, soziale und umweltschutzbezogene Ansätze gezielt und effektiv entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

*1: Von den Vereinten Nationen im Juni 2017 veröffentlichte Zahl.
*2: Weltweite Prognose zur städtischen Bevölkerungsentwicklung für das Jahr 2050, veröffentlicht von der University of Toronto, basierend auf Daten, die vom Forschungszentrum der Universität zur städtischen Entwicklung erhoben wurden.

Der Anstieg der Weltbevölkerung und die fortschreitende Verstädterung haben eine Vielzahl von ernsten Problemen in Bezug auf die Lebensmittel- und Wasserversorgung, das Transport- und Bildungswesen, die medizinische Versorgung und den Katastrophenschutz sowie die Versorgung mit Energie und, nicht zuletzt, unsere Umwelt hervorgerufen. Von all den Herausforderungen, vor denen wir stehen, stellt die globale Erwärmung die schwerwiegendsten Risiken sowohl für die Wirtschaft als auch unser Leben auf der Erde an sich dar. Dieser Umstand hat zu Bestrebungen zur Schaffung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft geführt. Derzeit laufen weltweit zahlreiche bemerkenswerte Projekte und Initiativen, die sich dem wichtigen Thema Nachhaltigkeit annehmen.

Eine der bedeutendsten dieser Aktivitäten ist das Pariser Abkommen, ein globaler Rahmen für die Bewältigung des Klimaproblems ab 2020. Die meisten der weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen sind Teilnehmer des Abkommens, das 87,9 % aller globalen Emissionen und 170 Länder und Territorien umfasst (Stand: November 2017).

Was das Übereinkommen von Paris zu einer wirklich bahnbrechenden Errungenschaft macht, sind die Forderungen nach einer Reduzierung der Emissionen durch alle teilnehmenden Länder, einschließlich der Schwellenländer. Die festgelegten Ziele sind dabei freiwillig gewählt und hängen von den jeweiligen Umständen jedes einzelnen Landes ab. Darüber hinaus wird anerkannt, dass die maßgeblichen Emittenten von Treibhausgasen, um ihre Ziele zu erreichen, Strategien entwickeln müssen, die sowohl wirtschaftliches Wachstum als auch eine Verbesserung der Umweltbedingungen zum Ziel haben. Wenn keine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft sichergestellt werden kann, wird es schwierig, innovative Maßnahmen gegen die globale Erwärmung zu schaffen und Investitionen in zukunftsweisende, energieeffiziente Produkte zu fördern. Auf der Suche nach Antworten auf diese Herausforderungen dürfen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren und Auswirkungen nicht vernachlässigt werden.

Ein weiterer Punkt von entscheidender Bedeutung ist der Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft. „Europa 2020“, das strategische Wirtschaftsprogramm der Europäischen Union (EU), sieht die Ressourceneffizienz als eines der Leitprinzipien vor, wie auch die Ankündigung des Kreislaufwirtschaftspakets im Mai 2015 bewiesen hat. Dieses Paket umfasst eine Reihe von Wirtschaftsinitiativen, die die Realisierung eines Wirtschaftskreislaufs unterstützen sollen. Dabei wurden spezifische Ziele formuliert, die bis zum Jahr 2030 zu erreichen sind. Im Gegensatz zum traditionellen linearen Wirtschaftsmodell, das durch die Nutzung bzw. den Verbrauch und die spätere Entsorgung von Ressourcen gekennzeichnet ist, zeichnet sich der Wirtschaftskreislauf durch die kontinuierliche Rückgewinnung, das Recycling und die Wiederverwendung von verbrauchten Ressourcen aus. Man geht davon aus, dass eine Kreislaufwirtschaft weniger Einschränkungen in Sachen Ressourcen aufweisen und weiteres wirtschaftliches Wachstum ermöglichen würde. Dies könnte zur Verwirklichung neuer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Modelle führen. Es wird in diesem Zusammenhang auch erwartet, dass die weitere Verbreitung und die Anwendung von IoT-Technologien die Effizienz der Ressourcennutzung und -wiederverwendung, also die Grundlage der Kreislaufwirtschaft, durch die Verknüpfung verschiedener Arten von Informationen erhöhen wird.

Nachhaltige Entwicklungsziele

Im September 2015 haben die Vereinten Nationen offiziell die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet, um Bestrebungen zum Schutz der Erde in den nächsten 15 Jahren anzuregen. Die Agenda wird durch die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs – Sustainable Development Goals) untermauert und stellt sich der großen Herausforderung, eine Gesellschaft zu verwirklichen, in der niemand zurückgelassen wird. Ob die SDGs erfüllt werden können, hängt sowohl vom Handeln jeder einzelnen Person als auch der Gemeinschaft ab. Wir müssen uns den vielen Herausforderungen stellen und diese effektiv lösen, um eine nachhaltige Entwicklung Realität werden zu lassen. Zu den 17 SDGs mit ihren 169 einzelnen Unterzielen gehören die Bekämpfung der Armut, die Minderung des Klimawandels und der Zerstörung unserer Umwelt, die Förderung des Bildungswesens, der Ausbau des Gesundheitswesens und andere Themen, die mit geschäftlichen Aktivitäten zusammenhängen. Konzerne übernehmen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Initiative bei der Entwicklung von Technologien ergreifen und Lösungen in einer Vielzahl von Bereichen anbieten. Indem sie Praktiken zur Erfüllung der SDGs direkt mit ihren Geschäftsstrategien verknüpfen, zeigen diese Konzerne überdies den Wunsch, zur Lösung der dringendsten Probleme unserer Erde beizutragen. Es ist heute nicht mehr möglich, einen Betrieb ohne Berücksichtigung des wichtigen Themas Nachhaltigkeit zu führen.

Seit vielen Jahren engagiert sich Yokogawa aktiv im Bereich der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung (CSR – Corporate Social Responsibility). Dazu gehören Bestrebungen, die Einsparungen beim Energie- und Ressourcenverbrauch sowie eine verbesserte Operation Efficiency und Stabilität für die Kunden des Unternehmens fördern, Aktivitäten zum Schutz der Umwelt, die zur Reduzierung von THG-Emissionen und anderen Schadstoffen beitragen, sowie andere Programme, beispielsweise zur Förderung technischer Berufsausbildungen. Yokogawa verfolgt seit jeher CSR-Aktivitäten mit einem ausgeprägten Bewusstsein für die gemeinsame Wertschöpfung (CSV bzw. „Creating Shared Value“). Das Unternehmen sieht CSR und CSV als einander ergänzende, gleichermaßen wichtige Schwerpunkte an. Während das „S“ in CSR („Social“) die Gesellschaft insgesamt als Ziel vorsieht, steht das „S“ in CSV für „Shared“, also „gemeinsam“, und gibt somit die Richtung an. Dies symbolisiert außerdem die untrennbare Verbindung zwischen dem, was gut für die Gesellschaft ist, und wirtschaftlichem Erfolg.

Im August 2017 haben wir angesichts unserer Verpflichtung zur Schaffung einer nachhaltigen Gesellschaft für zukünftige Generationen die „Erklärung zu Yokogawas Nachhaltigkeitszielen“ veröffentlicht, in der wir unsere Ziele bis zum Jahr 2050 darlegen. Die Erklärung verdeutlicht die Verantwortung, die wir als Unternehmen und Weltbürger übernehmen, und unsere Entschlossenheit, mit unseren Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um neue Werte zu schaffen und zur Lösung wichtiger globaler Probleme beizutragen. Gemeinsam wollen wir die Vision einer wohlhabenderen und gleichzeitig nachhaltigen Gesellschaft verwirklichen.

Anlage und Umwelt

Wir sind davon überzeugt, dass die Punkte „Umwelt“ und „Wachstum“ sich nicht gegenseitig ausschließen. Sie können und müssen nebeneinander bestehen. Heute können wir mit Blick auf die SDGs weltweit positive Entwicklungen beobachten. Yokogawa ist da keine Ausnahme: wir sind der festen Überzeugung, dass die SDGs wichtige Nachhaltigkeitsindikatoren darstellen und bauen Geschäftsaktivitäten aus, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen.

In unserem Geschäftsbereich Industrielle Automatisierungs- und Prozessleittechnik, der ca. 90 % unseres Gesamtumsatzes ausmacht, tragen wir zu einer verbesserten Effizienz der Energieversorgungskette bei, indem wir Anstrengungen zur Reduzierung des Energiebedarfs unternehmen. So zum Beispiel die Unterstützung eines effizienten und stabilen Anlagenbetriebs sowie die Visualisierung von Energiekosten mit dem Ziel, den großen Herausforderungen unserer Zeit, wie dem übermäßigen Ressourcen- und Energieverbrauch und dem Klimawandel, zu begegnen. Die Förderung eines sinnvollen und umsichtigen Einsatzes von Ressourcen und Energie sorgt auf Seiten unserer Kunden nicht nur für erhebliche finanzielle Vorteile und einen gesellschaftlichen Nutzen, sie trägt auch zu einer Reduzierung der Treibhausgas- und Stickoxidemissionen (NOx) bei.

Die Abkehr von der kontinuierlichen Nutzung der endlichen Vorräte an fossilen Brennstoffen ist ein kritisches Thema, das die ganze Welt betrifft. Auf globaler Ebene gewinnt der Einsatz von erneuerbaren Energien immer mehr an Aufschwung. Die Treibhausgasemissionen, die durch Sonnen- und Windenergie, Biomasse und Geothermie entstehen, fallen geringer aus und die erschöpflichen Ressourcen unserer Erde bleiben unberührt. Diese Energiearten erfordern jedoch eine beträchtliche Menge an Land, um sie zu gewinnen, sie können leicht vom Wetter und anderen natürlichen Bedingungen beeinflusst werden und erfordern erhebliche Investitionen bzgl. ihrer Entwicklung und Produktion. Angetrieben durch das gestiegene Bewusstsein für unsere Umwelt und den technologischen Fortschritt, etablieren sie sich jedoch immer stärker als saubere Energieformen. Auf der ganzen Welt dienen von Yokogawa entwickelte Regelungssysteme, Steuergeräte, Sensoren sowie andere Produkte und Lösungen, darunter eine solarthermische Anlage in Australien, ein Windpark in China, ein Biomassekraftwerk in Brasilien sowie ein geothermisches Kraftwerk in Indonesien, als Schlüsselelemente auf dem weiteren Vormarsch der erneuerbaren Energien.

Yokogawa fördert ebenfalls und in vielerlei Hinsicht proaktiv den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, unter anderem durch die Entsalzung von Meerwasser bzw. Salzwasser zur Gewinnung von Süßwasser. Etwa 70 % der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, der größte Teil davon (97 %) ist Salzwasser. Es gibt viele Regionen, die sich zwar in der Nähe von relativ sauberen Salzwasserquellen befinden, aber keinen Zugang zu dem für das tägliche Leben notwendigen Süßwasser haben. Im Nahen Osten ist beispielsweise die Wasserknappheit zu einem dringenden Problem geworden. Dieses Problem ist auf die rasante Industrialisierung der letzten Jahre und das Bevölkerungswachstum in den Ballungszentren zurückzuführen. Vielerorts werden daher neue Entsalzungsanlagen konstruiert und in Betrieb genommen. Durch den Betrieb von Regelungssystemen für Entsalzungsanlagen, die eine hohe Zuverlässigkeit und Stabilität gewährleisten, arbeiten wir daran, die Versorgung mit gesundheitlich unbedenklichem Wasser zu verbessern.

Umweltfreundliche Gesellschaft

Mit unseren Systemen und Technologien unterstützen wir nicht nur die industrielle und gesellschaftliche Infrastruktur: wir tragen auch zur Lösung kritischer lokaler Probleme bei. In Saudi-Arabien und Tatarstan (Russische Föderation) haben wir in Zusammenarbeit mit örtlichen Universitäten Kooperationen zwischen akademischen Kreisen und der Geschäftswelt aufgebaut. Yokogawa setzt sich aktiv für die Forschung und Entwicklung sowie die technische Ausbildung ein. Wir bieten eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten und fördern die Vielfalt, indem wir die aktive Beteiligung von Frauen in der Gesellschaft unterstützen. Durch diese und eine Vielzahl anderer Programme arbeitet Yokogawa entschlossen daran, mit lokalen Gemeinschaften zu koexistieren und deren kontinuierliches Wachstum zu unterstützen. Unser Endziel: eine nachhaltige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung realisieren.

Unsere Aktivitäten im Energiesektor und in zahlreichen anderen Branchen sorgen nicht nur für einen direkten Nutzen für unsere Kunden. Sie liefern auch einen erheblichen Mehrwert für Endverbraucher und haben somit einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft. Nicht zuletzt, tragen sie auch zur Verbesserung unserer Umwelt auf globaler Ebene bei.

Im Sinne des Übereinkommens von Paris und der SDGs der Vereinten Nationen hat sich Yokogawa drei Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2050 gesetzt: das Erreichen von Netto-Null-Emissionen, die Realisierung eines Wirtschaftskreislaufs und die Sicherstellung des Wohlbefindens für alle. Yokogawas Aufgabe ist es, gemeinsam mit seinen Kunden an der Verwirklichung dieser drei Ziele zu arbeiten, um uns alle der Verwirklichung einer nachhaltigen Zukunft ein Stück näher zu bringen.