Faszination Sumo

Sumo-Ringer sind nicht nur in kleiner Version als Yokogawas Giveaways sehr beliebt. Noch größer sind Faszination und Tradition rund um die großen, lebendigen Vorbilder der kleinen Sumo-Puppen, die vor allem in Yokogawas Heimat Japan nicht selten Star-Status genießen. Doch woher kommt der Kampfsport mit den großen und schweren Protagonisten eigentlich? Und wie sind die unzähligen Zeremonien und Traditionen entstanden, die damit einhergehen?

Gut 2000 Exemplare der kleinen und weichen Giveaways gingen Mitte Juni allein bei der ACHEMA in Frankfurt über die Theke des Yokogawa-Messestandes. Entsprechend schnell war der Vorrat vergriffen und vielen Nachfragen nach den runden Männchen mit dem spezielle Haardutt und der eigentümlichen Hose, die eigentlich ein sogenannter „Mawashi“-Gürtel ist, konnte nicht mehr nachgekommen werden – fast schon ein gewohntes Bild. Immerhin sind in diesem Fall die Mini-Sumokämpfer-Figuren die Objekte der Begierde, die in verschiedenen Varianten schon seit langem fest zu Yokogawas Promotions-Inventar  gehören und die sich seither bei vielen Events großer Kunden-Beliebtheit erfreuen.

Noch größer sind Faszination und Tradition rund um die großen, lebendigen Vorbilder der kleinen Sumo-Puppen, die vor allem in Yokogawas Heimat Japan nicht selten Star-Status genießen. Doch woher kommt der Kampfsport zwischen den großen und schweren Sumo-Ringern eigentlich und wie sind die unzähligen Zeremonien und Traditionen entstanden, die mit diesem einhergehen?

Die Geschichte des Sumo

Die ursprüngliche Herkunft des Sumo ist nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass sich der Sport unter chinesischem oder koreanischem Einfluss entwickelte. Diese beiden Länder können auf eine lange Tradition des Ringkampfes zurückblicken und hatten zudem in der Frühgeschichte Japans einen starken kulturellen Einfluss.

Die erste Erwähnung des Sumo entstammt einer Schrift, der sogenannten „Kojiki“ aus dem Jahr 712. In dieser wird beschrieben, wie der Besitz der japanischen Inseln in einem Ringkampf zwischen zwei Göttern entschieden wird. Die Chronik Japans in einzelnen Schriften („Nihonshoki“) berichtet nur acht Jahre später von einem ersten Kampf zwischen Sterblichen im Jahr 23 vor Christus.

In Japan sollen sich die Ringkämpfe bei religiösen Festen bereits vor dem Jahr 500 langsam, aber sicher zur Tradition entwickelt haben. Infolge der Wiedervereinigung des japanischen Sumoverbandes im Jahr 1926 entwickelte sich die Sportart in Japan immer kommerzieller und professioneller. Neben zahlreichen Amateurligen, die es mittlerweile weltweit gibt, gibt es dort das einzige professionelle Ligen-System, das sogenannte Ozumo. Die oberste japanische Sumo-Liga ist die Makuuchi-Division. Sie ist als einzige Division nochmals in Kampfklassen unterteilt. Diese reichen von den Maegashira, über die Komusubi, Sekiwake und Ozeki bis hin zum Großmeister-Rang Yokozuna.

Der Begriff Sumo

Das gesprochene Wort Sumo geht zurück auf das Verb sumau/sumafu. Dessen Bedeutung lautet kämpfen oder wettstreiten. Im Japanischen ist Sumo auch ein allgemeiner Begriff für ringen.

Sportlicher Rahmen und Traditionen

1578 fand ein Turnier mit rund 1500 Ringern statt. Damit die Kämpfer sich nicht gegenseitig behinderten, wurden kreisförmige Kampfplätze („Dohyo“) abgegrenzt. Diese entwickelten sich bis zum 18. Jahrhundert zur heute noch gebräuchlichen Form: mit einem erhöhten Podest, auf dem ein 4,55 Meter durchmessender Strohseil-Kreis abgegrenzt ist. Außerhalb der Abgrenzung ist Sand ausgestreut. So kann gut erkannt werden, wenn ein Ringer die Begrenzung verlassen hat. In der Kreismitte befinden sich zwei Startlinien, hinter denen die Kämpfer für den Angriff bei Beginn des Kampfes Aufstellung nehmen. Die Leitung des Sumo-Kampfes obliegt dabei einem Ringrichter, der von fünf Außenrichtern unterstützt wird.

Ein Kampf wird entschieden, wenn ein Kämpfer zuerst entweder auf den Boden außerhalb des kreisförmigen Ringes tritt oder ihn sonst wie berührt oder innerhalb des Ringes mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen den Boden berührt. Dazu nutzen die Sumokämpfer Techniken wie Schieben, Schleudern, Werfen, Schlagen und oft auch das Überlisten des Gegners. Der japanische Sumo-Verband führt derzeit 82 verschiedene Siegtechniken an. Ein einzelner Kampf dauert meist nur einige Sekunden und somit um einiges weniger als die Zeremonien rundherum.

Diese sind ebenso wie die Jahrhunderte alten Traditionen wichtige Teile des Sumo-Sports. Dazu gehören die eindrucksvollen Ringbetretungszeremonien, aber auch das Werfen von Salz des Kämpfers im Ring, das der symbolischen Reinigung des Kampfplatzes dient.

Über den Sumo-Ringer

Die Ringer werden als Sumotori oder Rikishi bezeichnet. In den Heya, den speziellen Sumo-Schulen, in denen sie sowohl trainieren als auch wohnen, werden Jungen zu Sumokämpfern ausgebildet. Der Sumoverband achtet von Anfang an auf die Einhaltung der Regeln, die nicht nur den Sport, sondern das gesamte Leben der Ringer betreffen. Hier sind sogar Dinge wie Alltagskleidung sind genau vorgeschrieben. Mit etwa 15 Jahren beginnen die jungen Sumoringer mit Kämpfen in der untersten Liga und können sich hocharbeiten. Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr ist die Laufbahn eines Ringers in der Regel zu Ende.

Neben ihrem Körperbau sind Sumoringer an ihrer Chonmage-Frisur zu erkennen, wie sie auch bei Samurai während der Edo-Zeit üblich war. Auch ihre gleichermaßen traditionelle japanische Kleidung macht die Kämpfer kenntlich. Diese hängt vom jeweiligen Rang ab.

Beim Sumoringen gilt ein hohes Körpergewicht in Kombination mit möglichst tiefem Schwerpunkt als bestmögliche physische Voraussetzung. Aus diesem Grund wird das typische Erscheinungsbild eines Kämpfers in der Regel von seinem gewaltigen Körper dominiert. Hier ist vor allem das massive Erscheinungsbild des Bein-, Bauch- und Hüftbereichs bemerkenswert. Um diese körperliche Wucht sowie ein entsprechend hohes Gewicht zu erreichen, wird während der gesamten Karriere eine spezielle Mastkur durchgeführt. Das Durchschnittsgewicht beträgt derzeit rund 150 Kilogramm. Der bisher schwerste bekannte Sumoringer brachte bei einer Körpergröße von 2,04 Metern ein Kampfgewicht von mehr als 320 Kilogramm auf die Waage. Er soll 372 Kilogramm schwer gewesen sein. Die Folge des extremen Körpergewichts sind häufig Gelenkbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch neben der extremen Körpermasse müssen die Ringer auch über ausreichend Schnellkraft und Gewandtheit verfügen. So besitzen sie nicht nur eine extrem  ausgeprägte Muskulatur. Vielmehr sind sie auch sehr beweglich und  beherrschen beispielsweise den Spagat.

Die Ringer erhalten je nach Rang monatlich rund 7500 bis 20 500 Euro (Yokuzuna). Über Sonderpreise, Prämien und Sponsorengelder fällt das Gesamteinkommen der eindrucksvollen Kampfsportler jedoch in der Regel um einiges höher aus.


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