Gelungener Auftakt des PAT-Kolloquiums

Vom 3. bis zum 5. Dezember findet mit dem Herbstkolloquium zum 14. Mal die wichtigste deutschsprachige Veranstaltung zum Themenfeld Prozessanalytik und Prozessanalysenmesstechnik statt. Diesmal haben die Veranstalter - die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) sowie die Leibniz Universität Hannover - ins Schloss Herrenhaus nach Hannover geladen.

„Das Herbstkolloquium ist die wichtigste deutschsprachige Veranstaltung zum Themenfeld Prozessanalytik und Prozessanalysenmesstechnik. Sie stellt – wie wir es nennen – den Trialog zwischen den Wissenschaftlern, Geräteherstellern und Anwendern her, um die Grenzen zwischen den Disziplinen zu überschreiten und Personen mit sehr unterschiedlichen Kulturen aus den verschiedenen Prozessindustrielandschaften zusammenzuführen“, erklärt Prof. Dr. Christoph Herwig, Vorsitzender des Arbeitskreises PAT mit Blick auf das Branchenevent, welches vom 3. bis zum 5. Dezember mittlerweile bereits zum 14. Mal stattfindet. Unter Einbeziehung aller relevanten Komponenten auf das Ergebnis wie etwa Probennahme, Probenkonditionierung, Probenvorbereitung, Messung, Messgerät, Datengenerierung und Auswertung, die im Rahmen der Methodenvalidierung wichtig sind, solle der Bezug zur Prozessstabilität, als die vorrangig wichtigste industrielle Anforderung in industriellen Herstellungsprozessen, hergestellt werden.

Tolle Resonanz der Besucher

„Wir sind total zufrieden mit der Resonanz. Rund 140 Gäste haben sich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Weg zum Kolloquium gemacht. Darüber freuen wir uns sehr“, ergänzt Herwig, der neben Prof. Dr. Karsten Rebner, Dr. Jens Nolte, Alina Matt, Dr. Martin Gerlach und Dr. Dörte Solle zum Organisationskomitee gehört. „In insgesamt drei Sessions und gemeinsamen Round Table Diskussionen sollen Fragen wie beispielsweise „Wie können Sensoren für den Einsatz im Prozess „gehärtet“ werden? Was ist bei der Prozessankopplung zu beachten? Wie sieht eine stabile PAT-Methode aus? Wie wird Prozessstabilität erreicht?“ aufgegriffen und diskutiert werden.“ Das Prozessverständnis müsse für einzelne Verfahrensschritte, sowie entlang der gesamten Prozesswertschöpfungskette erzielt, sowie anschließend durch Kontrollstrategien bereitgestellt werden. Insbesondere PAT-Sensoren mit geeigneten Methoden seien dabei die Basis für diese Aufgabenstellungen.

Begrüßung im Schloss Herrenhaus Hannover

Das Herbstkolloquium, welches im Schloss Herrenhaus in Hannover stattfindet, wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) sowie der gastgebenden Leibniz Universität Hannover ausgerichtet. Entsprechend erfolgte die Begrüßung am frühen Vormittag im großen Auditorium des Schlosses nicht allein durch Herwig, sondern auch von Prof. Dr. rer. nat. Thomas Scheper, dem Leiter des Instituts für technische Chemie an der Universität Hannover. In diesem Rahmen gingen sie auf das Thema des diesjährigen Kolloquiums ein: „Stabilität von und durch PAT-Lösungen – Vom Sensor über die Methode zum Prozess“.

Spannende Themen, abwechslungsreiche Beiträge

Im Anschluss an die Begrüßung folgten unter dem Vorsitz von Armin Lambrecht abwechslungsreiche Beiträge zum Bereich Sensorstabilität mit den Titeln „Accelerating Chemical Process Development and Manufacturing – Design and Validation of an Integrated NMR Micro Mixer“, „Mid-Infrared Spectroscopy for Nutrients Analysis in Liquid Manure as Agricultural Process Analytics“, „High throughput spectroscopy for process analysis with quantum cascade laser frequency combs“ und „Evaluierung eines mehrkanaligen Raman-Spektrophotometers zur Überwachung der Abspaltung von Fluorenylmethoxycarbonyl“. Der Nachmittag stand dann unter dem Vorsitz von Karsten Rebner zunächst im Zeichen der Methodenstabilität. Hier wurden dem zahlreichen Gästen im Auditorium die Beiträge „Ortsspezifische Bodenbewirtschaftung durch die Entwicklung von Online-Analysetechniken für die Nährstoffgehaltsbestimmung – Intelligence for Soil“, „PAT applications in batch and continuous biotech processes“, „Multiplexing Gaschromatographie in der Prozessanalytik“ und „Wissensbasierte Biopozessüberwachung am Beispiel einer tierischen Zellkultivierung“ präsentiert.

Posterslam und Round-Table-Impulsvorträge

Wurden zunächst im Anschluss an alle Beiträge jeweils aufkommende Fragen beantwortet, folgten dann im Anschluss an den nachmittäglichen Posterslam rege Diskussionen bei den Round-Table-Impulsvorträgen unter dem Vorsitz von Martin Hajduk. Hier war nach den Vorträgen „Probleme, Fehler und Herausforderungen in der Aufbereitung von Gasen“, „Probenahme von flüssigen Prozessproben für die Online-Analytik“ und „Repräsentative Probenahme bei Heterogenen Pflanzen als Grundlage der NIRS online Analyse“ auch Werner Worringen, IMK Manager Analytical Solutions bei Yokogawa Deutschland und Mitglied des AK PAT, aktiv. „Ein Messen direkt im Medium ohne Probevorbereitung hat Konsequenzen, sodass wir statt einer Vorbereitung der Probe auf den Analysator eine Vorbereitung des Analysators auf die Probe brauchen. Es sind Maßnahmen zu treffen, damit der Analysator dafür sorgt, dass die Prozessbedingungen und deren Schwankungen keinen Einfluss auf das Messergebnis haben. Dieser Umstand soll noch einmal verdeutlicht werden“, erklärte er zu seinem Impulsvortrag mit dem Titel „Probenvorbereitung für Inline-Analysatoren?“.

Poster als Präsentationsfläche

Neben den rein fachlichen Schwerpunkten wurde am frühen Nachmittag von Jens Nolte der erste Teil des sogenannten „Posterslams“ moderiert. „Mit diesen Postern konnten sich vor allem die  jüngeren Teilnehmer des Kolloquiums präsentieren, die nicht zu den Rednern gehören“, erklärte Herwig. Aus mehr als 20 Postern wurden die drei besten gewählt, die am letzten Veranstaltungstag dann prämiert werden. Die Titel der Poster reichen von „3D-Untersuchung von Mischvorgängen an Fallfilmen mittels Raman-Spektroskopie“ über „Prozessüberwachung einer kontinuierlich betriebenen Fermentation mit automatisierten compact Spektrometern und multivariater Datenanalyse“ bis hin zu „Akkurate Messungen in Suspensionen und Emulsionen für verbesserte Inline-PAT mittels Ultraschall Technologie“. Daneben wird wie jedes Jahr auch der Prozessanalytik Award an eine herausragende universitäre Arbeit im Bereich PAT vergeben.

Krönender Abschluss des ersten Tages: Gesellschaftsabend im Schloss

Das bedeutet: Nach einem schönen Gesellschaftsabend im Schloss Herrenhausen zum Abschluss des Tages, wartet auch am morgigen letzten Kolloquiumstag mit weiteren vier Vorträgen zum Thema „Prozessstabilität“ unter der Moderation von Christoph Herwig sowie weiteren Impulsvorträgen samt Round Table-Diskussionen, dem zweiten Teil des „Posterslams“ inklusive der Preisverleihung sowie der Mitgliederversammlung des AK Prozessanalytik ein spannendes Programm.


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